Publikationen - wie fängt man an zu schreiben
Kurzübersicht
Wie schreibt man ein Paper - Start eines wissenschaftlichen Manuskripts
Ziel ist es, unnötige Arbeit zu vermeiden und die Geschwindigkeit vom Anfang des Schreibens bis zur Abgabe Ihrer Arbeit an eine Zeitschrift zu erhöhen:
1.) Speichern Sie die Beschreibung der Versuche und Ihre Ergebnisse einschließlich der Rohdaten, damit diese auch später gefunden und eindeutig zugeordnet werden können. Die Rohdaten müssen nach deutschem Recht (digital und alle handgeschriebenen Papier-Protokolle) für 10 Jahre nach Druck des Manuskripts aufbewahrt werden. Das gesamte Material bleibt im Besitz der Forschungseinrichtung bzw. Abteilung und muss der Fachzeitschrift oder eine andere Person auf Verlangen vorlegt werden können (Beweis, dass die Arbeit durchgeführt wurde, die Daten korrekt ausgewertet und dargestellt wurden). Verläßt der Autor die Abteilung müssen die Unterlagen in der Institution verbleiben. Dies kann erfolgen, indem alle digitalen Daten in einem Ordner auf dem Netzwerk (Server mit regelmäßiger Datensicherung) gespeichert weden und alle gedruckten Papierblätter in einem Leitz-Ordner gesammelt und archiviert werden. Bitte informieren Sie Ihren Betreuer / Principle Investigator, wo die Daten zu finden sind.
2.) Starten Sie mit Blick auf Ihre Daten, führen Sie alle Statistiken durch und ordnen Sie die Daten. Versuchen Sie, eine Geschichte durch Anordnung Ihrer Daten in eine logischen Abfolge zu ordnen. Dafür eignen sich besonders die Abbildungen und Tabellen. Beschränken Sie die Anzahl der Grafiken je Abbildung (3-4 je Figure, abhängig vom Journal teilweise deutlich mehr oder weniger). Daten, die nicht in einer Abbildung dargestellt werden, können in Form einer Tabelle (nicht beides gleichzeitig!) dargestellt werden oder die Daten werden im Ergebnisteil nur beschrieben. WICHTIG: Die Abbildungen sollten z.B. mit POWERPOINT erstellt werden (eine Datei für jede Abbildung, Seitengröße: Letter-Format). Abbildung nie in die Manuskript Datei (Word Dokument) einfügen, sondern immer separat. Tabellen werden als Word-Tabellen erstellt und können am Ende des Dokuments gespeichert werden. Seien Sie sich bewusst, dass einige Fachzeitschriften die Tabellen separat in einzelnen Dateien vorgelegt bekommen wollen!
3.) Präsentieren Sie Ihre wissenschaftliche "Geschichte" Ihrem Betreuer/PI (Abbildungen und Tabellen) und diskutieren über den logischen Duktus, Limitationen und fehlenden Informationen bzw. Lücken im Gedankengang. Vielleicht sind zusätzliche Experimente benötigt, um Ihre Arbeit abzugeschließen.
4.) Besprechen Sie mit Ihrem Betreuer/PI, bei welchem Journal die Arbeit eingereicht werden soll.
5.) Drucken Sie die Anweisung für die Autoren der Zeitschrift (Instruction for Authors) und verwenden Sie eine alte Manuskript-Datei (Betreuer), damit alle formalen Aspekte im Manuskript sofort umgesetzt sind (Schriftgröße, Zeichensatz, Formatierung der Absätze, etc.). Bitte notieren Sie Wort bzw. Zeichenbeschränkungen der Abschnitte (Titel, Lauf-Titel, Zusammenfassung, etc.) und halten Sie sich spätestens in den finalen Fassungen dran!
6.) Beginnen Sie mit dem Schreiben des Methoden- und des Ergebnisteils. Überprüfen Sie Ihre Ergebnisse, Erstellen Sie alle Abbildungen/Tabellen und schreiben Sie die Legenden (Figure Legends). Es ist sehr wichtig, dass Zahlen/Abbildungen + Legenden für sich allein stehen und ohne Manuskript zu lesen und verstehen sind. Beschreiben Sie Ihre Ergebnisse in den Abbildungslegenden. Beachten Sie, dass die Reihenfolge der Darstellung in den Figuren die gleiche wie im Manuskript sein muss.
7.) Arbeiten Sie danach an der Einleitung. Versuchen Sie, dem Leser Ihre Arbeit spezielle Informationen zu geben, die notwendig sind um Ihre Arbeit zu verstehen (Sinn, Bedeutung, Relevanz). Schreiben Sie erst danach die den Diskussions-Abschnitt. Am Ende sollte der Titel und die Zusammenfassung geschrieben werden - häufig kann eine Zusammenfassung des Posters oder einer anderen Präsentation für wissenschaftliche Tagungen dieser Daten angepasst werden.
8.) VERSUCHEN SIE ZUNÄCHST NICHT den Wortlaut zu optimieren - das sog. Wording gehört an den Schluss, nach der "Duktus" des Werkes fest steht und alle Abschnitte geschrieben sind. Es ist wichtig, daß ein klarer Gedankengang (line of thought) zu erkennen ist und dass alle wichtigen Referenzen eingefügt sind (mit z.B. einer Literaturverwaltungssoftware). Alle Aussagen benötigen einen Beweis in Form von Daten (optimal sind eigene Daten im Manuskript) oder durch Zitierung von Arbeiten anderer Personen.
9.) Wenn Sie nicht weiterkommen, setzten Sie prompt Ihre Arbeit am nächsten Abschnitt fort und kommen später zum fehlenden Abschnitt zurück.
10) Setzen Sie sich einen begrenten Zeitrahmen für jeden Einzelschritt! Brechen Sie bei erreichen des Limits ab und gehen zum nächsten Schritt bzw. Abschnitt.
11.) Abschließend - überprüfen Sie bitte, ob Ihr Manuskript der Anleitung für Autoren (Instruction for Authors) entspricht. Bereiten Sie einen Brief an den Chefredakteur (Editor) vor. Überlegen Sie sich zwei oder drei potentielle Rezensenten (reviewer) als Vorschlag für die Fachzeitschrift (wird oft bei der Submission verlangt).
12.) Senden Sie alle Dateien auf Ihren Betreuer/PI! Wichtig, vor Submission müssen alle Koautoren das Manuskript lesen und korrigieren!
Weitere Tips und Tricks
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